Unterstützung des Baumschulprojekts

„Himmel un Ääd“ – rheinisch für „Himmel und Erde“ – ist der Name eines gemeinnützigen Vereins in Bergisch Gladbach, der ein Begegnungscafé führt und sich im Rahmen bürgerschaftlichen Engagements auch für die Förderung der Entwicklungszusammenarbeit und des Völkerverständigungsgedankens einsetzt – ähnliche Vereinsziele, die auch der Kenia-Club der Peter-August-Böckstiegel-Gesamtschule in seiner Satzung formuliert hat.

Achim Rieks ist der Vorsitzende von „Himmel un Ääd“. Er ist in Werther geboren und aufgewachsen, lebt aber schon seit dem Ende seines Studiums im Rheinland. Durch seine Mutter, die in Werther lebt und seinen Bruder in Steinhagen hat er noch enge Kontakte nach Werther. Achim Rieks hielt sich schon während seines Studiums in Kenia auf und knüpfte damals die ersten Kontakte zum „Kibagare Good News Centre“ in Nairobi, der ersten Partnerschule des PAB-Kenia-Clubs. Das Bürgerkomitee Steinhagen ist dieser Einrichtung auch heute noch verbunden.

Durch das Internet verfolgte er über die Jahre hinweg die Aktivitäten des hiesigen Schulpartnerschaftsvereins, und nahm schließlich Kontakt zu einem Bekannten aus Kindertagen auf: Ulrich Wirths, der den Verein einige Jahre geleitet hat. Dies führte nun zur bereits zweiten großzügigen Spende von Himmel un Ääd an den PAB-Kenia-Club, denn die Trinkgelder und eingeworbenen Spenden des Begegnungscafés werden jährlich jeweils an andere gemeinnützige Einrichtungen mit ähnlichen Zielen weitergegeben. Die erste Spende im Frühjahr 2022 in Höhe von 2.500 Euro – 40 Jahre nach Rückkehr von besagter Keniareise –   wurde der St- Joseph School in Nairobi zur Verfügung gestellt, die davon u.a. Bücher, Schulmaterialen und Covid-19- Desinfektionsmittel beschaffen konnte.

Nachdem sich auch schon an der ersten Spende als Himmel un Ääd-Kooperationspartner die Eine-Welt-Stiftung Rhein-Berg mit 1.000 Euro beteiligt hatte, konnte Achim Rieks die Stiftung ein zweites Mal gewinnen, gemeinsam mit Himmel un Ääd ein weiteres wichtiges Projekt des PAB-Kenia-Clubs zu unterstützen.  Dieses Mal kam die überraschend hohe Summe von 3.850 Euro zusammen. Der PAB-Kenia-Club nimmt dieses Geld hocherfreut und dankbar entgegen, kommt es doch wie gerufen zur weiteren Ausstattung des neuen Projekts des Vereins, der neben seinen schulpartnerschaftlichen Aktivitäten sich auch aktiver ökologischer Arbeit – hier und in Kenia – verpflichtet hat: der Gründung einer schuleigenen Baumschule an der Gituru Secondary School in der Nähe des Lake Naivasha im Rift Valley.

 

Wiederaufforstung in den kenianischen Aberdare Mountains gehört schon seit 10 Jahren zu den Aktionen der Schülergruppen während der Begegnungsreisen in Kenia. Inzwischen sind dort gemeinsam mit den kenianischen Partnerschüler*innen über 10.000 Bäume gepflanzt worden, was in der dortigen Presse und in der Regionalpolitik durchaus beachtlichen Widerhall fand.

Die Baumsetzlinge wurden bislang immer in örtlichen Baumschulen gekauft. Gestiegene Preise brachten den Verein auf die Idee, ihre Partnerschule, die Gituru Secondary School zu fragen, ob es möglich sei, auf dem großen Schulgelände eine Baumschule einzurichten und die Setzlinge selbst zu produzieren, und damit der Schule eine zusätzliche Einnahmequelle zu verschaffen, indem die überzähligen Setzlinge vermarktet werden. Die kenianische Schule griff diese Idee dankbar auf und organisierte gemeinsam mit einer lokalen Umweltgruppe die ersten Schritte. Die Kursteilnehmer*innen und Lehrkräfte des Pflichtfaches Agriculture werden künftig in Zusammenarbeit mit der Forstverwaltung des Bezirks diese Baumschule führen.

Der PAB Kenia-Club hat inzwischen aus eigenen Mitteln 11.000 Euro dort investiert. Für das Geld wurden Saatgut, Pumpen und Wasserleitungen gekauft und Waldboden herangeschafft. Es hat sich aber herausgestellt, dass die dortigen Niederschläge zu unregelmäßig für eine stetige Bewässerung der Setzlinge sind. Ein Bohrloch mit großer Pumpe wäre zu teuer, sodass nur Regenwasser auffangen möglich ist.

Dieses Problem ist jetzt, dank der großzügigen Spende aus dem Rheinland, gelöst.

Das Geld reicht zur Anschaffung und Errichtung eines 28.000 Liter-Wassertanks, in das das Regenwasser geleitet und in dem es gespeichert werden kann. Ein solch großer Tank ist sinnvoll, denn in der Regenzeit kommt es in kurzer Zeit oft zu gewaltigen Niederschlagsmengen, die aufgefangen werden müssen, um die im Zuge des Klimawandels immer länger werdenden, manchmal sogar ausbleibenden Trockenzeiten zu überstehen.

Der Kenia-Club der Peter-August-Böckstiegel-Gesamtschule bedankt sich herzlich – ausdrücklich auch im Namen der Gituru Secondary School – für diese Spende. Sie wird dazu beitragen, den Eine-Welt-Gedanken, der das Handeln unserer Vereine mitbestimmt, auch im Sinne der Nachhaltigkeit in der Praxis anzuwenden.